Sonderausstellung - 101 Jahre Bergwacht Sonthofen
Ab dem 25. Oktober 2024 ist das AlpenStadtMuseum um eine Attraktion reicher: Bis zum 14. September 2025 ist dort die Sonderausstellung „Immer im Einsatz – 101 Jahre Bergwacht Sonthofen“ zu sehen.
Denn so lange ist es inzwischen her, dass sich fünf Männer im Mai 1923 in Immenstadt trafen, um die „Gruppe Allgäuer Bergwacht“ ins Leben zu rufen. Die erste Gründungsversammlung mit 35 Vertretern von örtlichen Vereinen wie Alpenverein, Skiclub und Touristenverein fand bereits am 08. Juni desselben Jahres statt. Wenige Wochen später zählten zum Bergwachtabschnitt Allgäu bereits sieben Bereitschaften: Blaichach, Sonthofen, Oberstaufen, Oberstdorf, Hindelang, Kaufbeuren und Immenstadt.
Heute sind rund 500 aktive Kräfte der Bergwachtbereitschaft Allgäu im Einsatz. Ging es bei der Gründung zunächst hauptsächlich darum, die Pflanzenwelt der Allgäuer Berge vor den ersten Touristen-Anstürmen zu schützen, rückte bald schon die Rettung von verletzten Alpinisten und Skifahrern in den Mittelpunkt. Technik, Ausrüstung und Fachausbildung änderten sich im Laufe der Zeit, eine Konstante blieb: Idealismus und ehrenamtliches Engagement sind die Basis für alle Einsatzbereiche der Bergwacht.


Auf rund 100 m² geben zahlreiche Ausrüstungsgegenstände (historisch wie modern), Fotos und Infotafeln spannende Einblicke in zum Teil spektakuläre Rettungstechniken und Höhepunkte der über 100-jährigen Geschichte.
Auch die Themen Naturschutz, Luftrettung und Medizin stehen im Mittelpunkt. Besuchende erwartet außerdem ein Spezial über die Ortsgruppe der Sonthofer Bergwacht. Hier lassen unter anderem Interviews mit ehemaligen „Bergwachtlern“ vergangene Zeiten und Einsätze wieder lebendig werden. Auch dem sogenannten „Edelweißposten“ am Laufbacher Eck ist ein kleiner Bereich gewidmet.
Museumsleiterin Mechthild Fischer freut sich auf eine besondere Ausstellung, die die oftmals gefährliche Arbeit der Bergwacht würdigt: „Eine reizvolle Mischung aus Technik und Geschichte(n)! Vor allem die Inszenierung der Objekte wird spektakulär, z. B. wenn Puppen voll ausgerüstet beim Abseilen gezeigt werden. Lohnenswert sind auch die zahlreichen historischen Fotos, die wagemutige Rettungsaktionen in der wunderschönen Bergwelt zeigen.“
Kurze Geschichte der Allgäuer Bergwacht
8. Juni 1923 Gründungsversammlung der Allgäuer Bergwacht in Immenstadt
1927 Aufnahme des Sanitäts- und Rettungsdienstes
1935 Einrichtung des ständig besetzten Edelweiß-Zeltpostens auf der Höfats
1957 Einrichtung eines ständig besetzten Naturschutzpostens am Laufbacher Eck
1969 Erster Internationaler Lawinenhundekurs am Nebelhorn
1980 Einweihung der Rettungsstation „Christoph 17“ in Kempten
1993 Aufnahme der ersten Frau bei der Allgäuer Bergwacht
Neue Sonderausstellung ab dem 26. September
„Aufbruch bis zum Ende – Der Bauernkrieg in Biografien“
Vor 500 Jahren rebellierte im deutschen Südwesten die bäuerliche Landbevölkerung gegen die Fürstenherrschaft. Diesem Thema widmet sich im Jubiläumsjahr auch die Sonderausstellung „Aufbruch bis zum Ende – Der Bauernkrieg in Biografien“, die vom 26. September bis zum 12. November im AlpenStadtMuseum zu sehen ist. Hier stehen Biografien im Mittelpunkt: Wer waren die Menschen, die damals für ihre Rechte kämpften, eine neue gesellschaftliche und religiöse Ordnung dachten. Wer waren die Mächtigen, die sich in ihren Privilegien bedroht sahen und mit aller Härte gegen die Aufständischen vorgingen? Rund 30 Biografien spiegeln die große regionale und menschliche Spannweite des Themas, darunter auch vier Persönlichkeiten aus dem Allgäu.
„Uffruhr!“– Lieder aus dem Bauernstand
Am Mittwoch, 22. Oktober, um 19:00 Uhr lädt der oberschwäbische Barde Bernhard „Barny“ Bitterwolf ein zu einer musikalischen Reise ins 16. Jahrhundert. Bitterwolf singt, musiziert und berichtet anschaulich über das Leben der „gemeinen Menschen“ zur Zeit des Bauernkriegs. Wie war es damals? Gibt es Parallelen zu heute? Welche Lieder haben bis heute Aussagekraft? Der Barde kommt dabei mit seinem Publikum ins Gespräch, stellt die damals verwendeten Instrumente vor und lädt zum Mitsingen ein. Anmeldung im AlpenStadtMuseum, Sonnenstr. 1, Tel.: 08321/3300, Kosten: 7 Euro.

Ausblick
ab dem 21. November
„Moment mal – Denkmal!“
Was macht ein Denkmal zu einem Denkmal? Was bedeutet Heimat für uns? Und wie funktioniert Archäologie? Die Ausstellung „Moment mal – Denkmal!“ beleuchtet die Schwerpunkte der Denkmalpflege, ihre Geschichte, ihre Hürden, Chancen und Möglichkeiten und stellt dabei Verbindungen zu aktuellen gesellschaftlichen Trends und Themen her.